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- Geschrieben von Administrator
- Kategorie: Landwirtschaft
- Veröffentlicht: 08. April 2011
- Zuletzt aktualisiert: 07. September 2013
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Anläßlich eines Spazierganges, auch dazu findet sich die Zeit, konnten wir (H.u.R.Rausch und E.u.J.Hüttinger) einige Umweltschweinereien vorfinden. Nicht dass wir unseren Weg so angelegt hätten, um irgend etwas zu finden, nein, der Weg war absolut zufällig, wie ein Spaziergang eben ist. Wahrscheinlich ist es vollkommen gleichgültig, wohin man geht oder schaut, überall finden sich bemerkenswerte Zustände. Selten ist man angenehm überrascht, oftmals kann man eine Gemeinsamkeit feststellen. Diese ist die Problematik des Ökosystemzerfalles, der durch diese Schweinereien verursacht wird.
Der Ökosystemzerfall drückt sich in einer extremen Reduktion der Biodiversität aus, auch Artenschwund genannt, mit allen seinen Auswirkungen. So stabil wie Netzwerke sind, sind Ökosysteme auch extrem belastbar. Wird aber eine Grenze überschritten, bricht das Ökosystem zusammen. Damit ist aber auch der Zustand weit überschritten, nach dem eine problemlose
Erholung möglich wäre. Weite Bereiche der landwirtschaftlichen Produktionsflächen haben den Ökosystemzerfall längst hinter sich, was bedeutet, dass diese Flächen zur ökologischen Wertlosigkeit degradiert sind. Dort wo früher funktionierende Ökosysteme etabliert waren, sind dann nur noch Substrate. Analog zur Hydrokultur, wo die Blähtonkugeln und der Ziegelgries den Wurzel Halt geben, aber desswegen noch lange nicht mit Erde verglichen werden können.
Es ist nicht notwendig, jede einzelne Art gezielt zu liquidieren, es reicht aus, wenn einzelne Elemente des Systems (Maschen des Netzwerkes) zersört werden. Z.B. werden alle Brennessel ausgerottet, braucht man nicht erst die darauf lebenden Schmetterligsarten extra umbringen, die gehen selbstverständlich mit. Von diesen Schmetterlingen abhängige Schlupfwespen, Vögel die einen Teil der Schmetterligslarven zur Aufzucht der Brut verwenden, sind dann ebenfalls weg. Werden nun einige dieser Maschen des Netzwerkes zerstört, gehen weitere, oftmals ohne weiteres zutun, mit. Ein Zeichen für die Überschreitung des Punktes, wo die Regeneration noch möglich wäre.
Die möglichen Einflüsse sind natürlich diffizil und nicht immer auf Anhieb erkennbar. So ist z.B. die Düngung, wodurch manche Arten gefördert und andere Unterdrückt werden, durchaus eine Methode, ein funktionierendes Ökosystem zu liqudieren. Kommen dann noch weitere Einflüße wie fremde Pflanzen oder Tiere (Neobiota) und Gifte dazu, ist meist der Zerfall des Ökosystems so nachhaltig, auch durch Chemikaliendepots im Boden, so dass an eine Gesundung, bzw. Wiederherstellung des Ökosystem nicht gedacht werden kann. Die Landwirtschaftlichen Produkte tragen dann die Bezeichnung "Öko", was ökologisch dem Worte nach bedeuten soll, aber jeglicher Grundlage entbehrt.
Doch nun zu den bemerkenswerten Stationen.
links: Gelungener Baumschnitt, umschneiden hätte die gleiche Wirkung gehabt.
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rechts: Ein geschändetes Naturdenkmal, nach der gleichen Methode
geschnitten, nur 100m daneben, die zuständige Behörde wurde
in Kenntnis gesetzt.
Das ist der Ausdruck von der wild grassierenden Hackschnitzel- und Pelletsidiotie.
Ausgangierte Maschinen verrotten etwas langsamer als die
subventionierten Überschußprodukte der Landwirtschaft
Wenn auch schon von Flechten und Algen überwuchert, ist es noch immer keine korrekte Entsorgung (von subventionierter Agrarproduktion und der dazu notwendigen Technik).
Tank - Kiste - Silopinkelfolie - Stahlseil, ein Ausdruck landwirtschaftlichen Umgangs mit der Umwelt
Beschädigung öffentlichen Gutes, es ist nicht anzunehmen, dass dies mit einem Kinderwagen oder Fahrrad gelingt.
Traktorspuren zu einem Gewässer sind immer verdächtig, die Reinigung eines Güllefasses konnten wir nicht beobachten.
Der liederliche Umgang mit den Folien dürfte zum guten Ton in der Landwirtschaft zählen. Igend wann hat das UV-Licht und der Wind die Folie zerkleinert, nur verschwunden ist sie nicht.
Die österreichische Landwirtschaft wurde zum "Feinkostladen Europas" hochstilisiert. Uns kommt das Grausen, wenn man hinter die Kulissen blickt und die Riesensauerei betrachtet, die dieser Feinkostladen verursacht. Schön verpackt, abgefüllt und sterilisiert - spätestens dann ist alles Bio.
Illegale Bauschuttdeponie, als Vorbereitung zur Bachregulierung.
Grünschnittablage am Bachrand, eine Methode zur sicheren Weiterverbreitung von Neophyten. Der Thujengrünschnitt wird sich nicht weiter verbreiten, ist aber trotzdem typisch für die Einstellung von Grundbesitzern und den Ablagerern. Der Bach wird es schon holen.
So wird der Wald vom Grundbesitzer als Lagerstätte missbraucht. Da sind Ausreden nicht angebracht, in der Regel sind es die Grundbesitzer selbst, die können ja tun und lassen was sie wollen. Meinen sie jedenfalls.
Warten wir auf den nächsten Wind und die Plastikfetzen werden fliegen, der alte Anhänger nicht.
Illegale Ablage entlang der Erlauf, eventuell sollte man ein Scheibtruhenverbot erlassen.
Das finale Verständnis von der "Gestaltung" eines Baches. Eigentlich wäre jeder Kommentar überflüssig ... schon in den 90er-Jahren meinte man, diese Zeit ist vorbei. Nein diese Betonierer feiern fröhliche Urständ'.
Das ist eine Auswahl dessen, was man bei einem Spaziergang alles finden kann. Dem geneigten Betrachter sei versichert, dass diese Beispiele auch ordenlich dokumentiert sind. In den Metainformationen der Bilder sind die geographischen Koordinaten enthalten, um den genauen Aufnahmestandort zu finden. Datum und der Fotograf sind ebenfalls dabei.
Nochmals der ganze Bilderreigen
{vsig}2011/SpzG01{/vsig}
Wer dann auch noch Lust dazu hat, dies Plätze aufzusuchen, findet hier: http://www.panoramio.com/user/1535911 die Bilder gleich auf der Landkarte angezeigt.