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- Geschrieben von Hubert und Renate Rausch
- Kategorie: Naturschutz
- Veröffentlicht: 02. September 2013
- Zuletzt aktualisiert: 02. September 2013
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Liebe Mitglieder der Naturkundlichen Gesellschaft Mostviertel (ngm)!
Sehr geehrte Gäste, Freunde und Interessenten der 'ngm'!
Sehr geehrter Herr Landesrat Dr. Stephan Pernkopf!
Wie Sie vermutlich wissen, ist die Bejagung und Bekämpfung einiger Krähenvögel-Arten (Raben- und Nebelkrähe, Elster und Eichelhäher) ein Thema, das zu falschen Einschätzungen und auch heftigen Diskussionen nach wie vor führt. Seitens der Vorgaben der Europäischen Union wurde in diesem Fall sachlich berechtigt eine Bejagung der Singvögel (inkl. aller Rabenvögel) abgelehnt. Wieder einmal muss hier von unserer Seite besonders die leider unökologisch agierende Jägerlobby im Land heftig kritiseirt werden und wir erheben hiermit auch die Forderung an die Politik, die getroffenen (kontraprodukiven und daher berechtigt ärgerliche) Entscheidung und Strategie im Land rückgängig zu machen.
Es gibt unserer Meiniung wohl auch vernünftige und ökologisch informierte Jagdausübungsberechtigte, die diese unqualifizierte offizielle Linie ablehnen. Diese sind hier explizit von jeder Kritik ausgenommen. Vermutlich stehen diese vernünftig (ökologisch-biologisch) orientierten Personen im sprichwörtlichen Regen, weil sie vermutlich noch ohne einer sachlich orientierten Lobby unvertreten dastehen (für solche Personen in der Region könnten wir uns als 'ngm' durchaus anbieten).
Die konkrete Faktenlage ist keinesfalls neu und in Fachkreisen hinlänglich bekannt. Offensichtlich gibt es zwischen sachlich informierten Personen und den Entscheidungsträgern eine aus unserer Sicht untragbare Diskrepanz. Das ist wohl in NÖ auch der Fall und daher unsere Kritik. Diese hat mit einer generellen oder/und naiven Ablehnung der Jagd ganz allgemein sicher nichts zu tun. Wir übersenden Euch/Ihnen aus diesem
Grund im Anhang eine den EU-Vorgaben entsprechende und sachlich richtige Darstellung zum Thema, die sich auch mit unseren Erfahrungen deckt. Und für unsere Naturkundliche Gesellschaft gibt es keinen Zweifel, dass die Bejagung bestenfalls der heute nicht mehr zeitgemäßen Jagdlust- oder Abschuss-Leidenschaft dienen soll (... oder dienlich sein will, wie auch in einigen anderen Fällen). Sachlich ist die sogenannte Krähen-Bejagung eindeutig abzulehen, weil vor allem der konkrete Schaden (betr. Singvogelschutz allgemein, etc.) durch die Bejagung vermehrt wird, was wissenschaftlich inzwischen längst und mehrfach nachgewiesen werden konnte (siehe Anhang).
Wenn jemand einerseits der Förderung der regional passenden Biodiversität positiv gegenüber steht (oder zumindest das in seinen politisch motivierten Absichtserklärungen zu tun pflegt) und zugleich die sogenannte Krähenbejagung befürwortet, wäre er wohl für uns - freundlich und naturkundlich bewertet - als gesellschaftliches Kuckucks-Ei zu qualifizieren, was hoffentlich ernsthaft nicht gewünscht werden kann. Oder auch das häufig verwendete positive Schlüsselwort "Nachhaltigkeit" wäre in diesem Fall entweder nicht richtig verstanden worden oder es wäre die politische Redlichkeit in Zweifel zu ziehen!
In der Hoffnung auf positive Reaktionen und Korrekturen in dieser für uns klaren Sachlage, verbleibt
mit freundlichen Grüßen
Hubert Rausch
Prof.Dr. Josef H. Reichholf: Was bringt die Krähenbekämpfung? ----> pdf-download